Mit einem Festakt, der Enthüllung des Altmarkmosaikes und einer Feier für Freiwillige, Unterstützer, Netzwerkpartner und Wegbegleiter beging die Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. am 2. Juli in der Kleinen Markthalle ihren 11. Geburtstag. Lokale und überregionale politische Prominenz überbrachte Glückwünsche und drückte ihre Anerkennung für das Wirken des Vereins aus, der am 17. Februar 2011 von sieben Organisationen gegründet wurde, um gemeinsam das bürgerschaftliche Engagement in der Region zu stärken. Der 10. Geburtstag konnte im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht gefeiert werden.
„Die Freiwilligen-Agentur ist die Umsetzung des Konzepts: Ehrenamt braucht Hauptamt“, sagte Landrat Patrick Puhlmann in seinem Grußwort. Als jüngstes Beispiel hob er die Unterstützung bei der Ankunft von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine im Landkreis Stendal hervor. In dieser Situation habe sich die Freiwilligen-Agentur als Ansprechpartnerin zur Verfügung gestellt und Hilfsangebote gebündelt. „Da waren gewachsene Strukturen, da wussten die Leute, wie man‘s macht, sie wussten, wen sie ansprechen können und sie wussten, woher sie die Leute bekommen, die mithelfen“, so der Landrat. Wissen und Netzwerke würden in der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. und im Programm Engagierte Stadt weitergetragen. Patrick Puhlmann: „Wir müssen uns fragen: Können wir darauf verzichten, wenn es mal wieder darum geht, dass das auch mal einen Euro kostet? Können wir es uns leisten, darauf zu verzichten?“
Auch Stendals Vize-Oberbürgermeister Axel Kleefeldt kam neben Dankesworten auf die finanziellen Rahmenbedingungen zu sprechen. Die Hansestadt habe sich vor vielen Jahren entschieden, die Kleine Markthalle und die Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. mit einem Zuschuss für Sachkosten und für Projektkosten zu begleiten, „aber das Ganze ist nicht auskömmlich finanziert, sondern die Freiwilligen-Agentur muss immer wieder durch einzelne Projekte ihren Haushalt so finanzieren, dass sie über die Runden kommt. Das ist ein Riesenaufwand an Bürokratie und deswegen sind wir schon seit vielen Jahren im Sozialministerium unterwegs, um eine vernünftige, dauerhafte Förderung zu bekommen.“
Kleefeldt sagte das bewusst auch mit Blick auf die Gäste aus Landes- und Bundespolitik. Die Einladung der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. angenommen hatten die altmärkischen Bundestagsabgeordneten Dr. Herbert Wollmann (SPD) und Dr. Marcus Faber (FDP) sowie die Landtagsabgeordneten Juliane Kleemann (SPD) und Dorothea Frederking (Bündnis 90/Die Grünen). Zu den Gästen zählten aber u.a. auch lokale Politikerinnen und Politiker, Bürgermeister, Unternehmerinnen und Unternehmer und – nicht zu vergessen – engagierte Bürgerinnen und Bürger. Stendals Stadtratsvorsitzender Peter Sobotta bezeichnete die Kleine Markthalle als Kleinod und betonte, dass er sich als Stadtrat auch für eine gesicherte Finanzierung dieser Arbeit einsetzen werde. Einen persönlichen Beitrag leistete er gleich vor Ort: bei der amerikanischen Versteigerung eines im MAD-Club handbemalten Stuhles hängte er mit einem „grünen Schein“ die Mitbietenden ab. 414 Euro landeten am Ende im Hut, darunter so manche Spende von Gästen, die es gar nicht auf den Stuhl abgesehen hatten. Ein weiteres Sitzmöbel wurde bei der Feier am Abend für insgesamt 213,70 Euro amerikanisch versteigert.
Häufig fiel in den Grußworten und Gratulationen ein Name: Marion Zosel-Mohr. Sie treibt die Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. von Beginn an unermüdlich voran und ist als Prozessmanagerin auch das Gesicht der Engagierten Stadt. Yvonne Tipmann, die seit 18 Jahren mit Marion Zosel-Mohr zusammenarbeitet, bezeichnete die Frau mit den vielen Ideen und der nie versiegenden Kraft und Energie als „Tausendsassa“. Sie dankte ihr mit einem riesigen Blumenstrauß im Namen des Teams.
Als Höhepunkt der Geburtstagsfeierlichkeiten wurde am Vormittag in der Kleinen Markthalle das Altmarkmosaik enthüllt. Monatelang haben Freiwillige, darunter auch viele Kinder, unter der professionellen Anleitung von Steinbildsetzer Sven Strauß aus Kalbe/Milde eine ganze Wand mit Motiven aus der Region überzogen. Anke Große, die dabei als ehrenamtliche Projektkoordinatorin die Fäden zusammenhielt, setzte den Schlussstein.