Altmarkliebe-Festival zum Start der Nachhaltigkeitswochen

Im Gespräch: Gerda Schwander zur Langen Woche der Nachhaltigkeit

Die selbstständige Modedesignerin Gerda Schwander aus Seehausen koordiniert in diesem Jahr bei der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. die Lange Woche der Nachhaltigkeit in der Altmark vom 15. September bis zum 15. Oktober. Im Interview erklärt die 32-Jährige, worum es dabei geht, wer sich auf welche Weise beteiligen kann und wie sie in Alltag und Beruf auf ihren ökologischen Fußabdruck achtet.

Frau Schwander, Sie sind Modedesignerin. Wie kommt es, dass Sie die Lange Woche der Nachhaltigkeit in der Altmark koordinieren?

In meiner Werkstatt verwende ich alte Kleidungsstücke und mache neue Kleidung oder Accessoires daraus. Beim ersten Festival zur Langen Woche der Nachhaltigkeit in der Altmark 2021 war ich mit meinen Sachen dabei, 2022 habe ich die Plakate und Flyer entworfen. Und nun übernehme ich die Koordination.

Worum geht es bei der Langen Woche der Nachhaltigkeit in der Altmark?

Die Lange Woche der Nachhaltigkeit in Sachsen-Anhalt ist eingebettet in die Europäische Nachhaltigkeitswoche und die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. Sie wurde von einem zivilgesellschaftlichen Bündnis initiiert. In der Altmark wird sie im Auftrag des Landesministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt von der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. koordiniert. Es geht zum einen darum, nachhaltige Ideen und Lösungen sichtbar zu machen und zu zeigen, was wir hier in der Altmark alles schon zu bieten haben, und das in einem Kontext, der Spaß macht, nicht mit erhobenem Zeigefinger. Zum anderen sollen die Angebote im Aktionszeitraum das Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit den begrenzten natürlichen Ressourcen schärfen, Alternativen zeigen und Impulse geben, das eine oder andere in den eigenen Alltag zu integrieren.

Wer kann mitmachen?

Alle, die Ideen dazu haben, ihr nachhaltiges Engagement bekannter machen und mit anderen teilen möchten! Das können Privatleute sein, Initiativen, Vereine, Einrichtungen, Kirche, Kommune, Kita oder Schule, Studierende, die nachhaltige Projekte vorantreiben wollen, Unternehmen, die nachhaltige Konzepte umsetzen… Es gibt alle möglichen Initiativen, die coole Sachen machen, aber zu wenige wissen davon.

An welche Veranstaltungsformate denken Sie dabei?

Es gibt sehr viele Möglichkeiten: Vorträge, Lesungen, Film- oder Theaterabende mit Diskussionsrunden, gemeinsames Kochen mit saisonalen und regionalen Produkten, Upcycling- und Reparatur-Werkstätten, Kleidertauschpartys, Aufräumaktionen, Kräuterkurse, Hofrundgänge und Betriebsbesichtigungen, Ausstellungen, Fahrrad- und Kanutouren und so vieles mehr.

Gibt es auch wieder ein Festival?

Ja, dieses Mal als Auftaktveranstaltung für die Lange Woche der Nachhaltigkeit in der Altmark, und zwar am 9. September von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr auf dem Winckelmannplatz in Stendal. Neu ist der Name: Altmarkliebe-Festival. Wir haben uns vom Titel OPEN Neuland-Festival verabschiedet, um stärker hervorzuheben, worum es uns geht: die Liebe zu unserer grünen Region mit ihren vielen naturbelassenen Landschaften. Wir möchten, dass die Altmark so schön bleibt, wie sie ist. Eine wichtige Rolle auf dem Festival wird Wasser spielen, entsprechend dem sechsten der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Dabei geht es u.a. um die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser.

Wie sorgsam gehen Sie in Ihrem Alltag mit natürlichen Ressourcen um?

Um gleich beim Thema Wasser zu bleiben: ich lasse den Wasserhahn nicht unnötig laufen, dusche nur kurz und auch nicht jeden Tag und für den Garten wird das Regenwasser in einer Regentonne gesammelt. Ich vermeide Plastikverpackungen, wo immer es geht, fahre so oft wie möglich mit dem Fahrrad oder dem Zug, obwohl ich auch ein Auto habe, ich esse sehr wenig Fleisch, und wenn, dann regional und am besten in Bio-Qualität. In meinem Arbeitsfeld als Modedesignerin ist es mir wichtig, nicht auch noch Kleidungsstücke zu produzieren, die dann wieder in einem Container nach Afrika gehen, sondern etwas Neues aus etwas Altem zu machen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Wer eine Veranstaltung anbieten oder/und beim Altmarkliebe-Festival mit einer Aktion dabei sein möchte, kann unter der E-Mail-Adresse nachhaltigkeit@fa-altmark.de mit Gerda Schwander Kontakt aufnehmen oder sich telefonisch unter der Nummer 03931 56 56 320 melden.