Die Verwaltungsspitzen der Engagierten Städte Stendal, Lemgo, Parchim und Gardelegen trafen sich am Dienstag erstmals in dieser Zusammensetzung zu einem digitalen Austausch. Eingeladen hatten die lokalen Koordinierungsstellen. Die Hansestadt Stendal ist seit 2015 Teil des bundesweiten Netzwerkprogramms Engagierte Stadt und bildete zunächst mit der Alten Hansestadt Lemgo (seit 2020 dabei) ein Tandem. Parchim folgte 2021 und die Hansestadt Gardelegen wurde in diesem Jahr ins Programm aufgenommen. Innerhalb des deutschlandweiten Netzes der zurzeit 113 Engagierten Städte haben diese vier Kommunen und ihre Koordinierungsstellen einen besonders engen Erfahrungsaustausch miteinander vereinbart.
Beim Treffen am Dienstag ging es ums Kennenlernen in der neuen Konstellation sowie um persönliche Erwartungen und Möglichkeiten. Mit dabei waren Stendals Oberbürgermeister Bastian Sieler und sein Stellvertreter Axel Kleefeldt, Lemgos Bürgermeister Marcus Baier und sein Persönlicher Referent Hendric Schwär-Fröhlich, Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Schumacher sowie Fachbereichsleiter Dirk Johannisson in Vertretung des Parchimer Bürgermeisters. Damit signalisieren die Verwaltungsspitzen den hohen Stellenwert des Ehrenamtes in ihren Städten und das Interesse an neuen Ideen und anderen Herangehensweisen. Ein wichtiger Erfahrungsschatz liegt z. B. in der unterschiedlichen Organisationsstruktur. Während in Lemgo das Prozessmanagement der Engagierten Stadt direkt bei der Kommune angesiedelt ist, arbeiten in Stendal (Freiwilligen-Agentur Altmark e.V.), Parchim (ZiP – Zusammen in Parchim) und Gardelegen (Jugendförderungszentrum Gardelegen) freie Träger in enger Kooperation mit der jeweiligen Stadtverwaltung.
Interesse bei Stendals OB Bastian Sieler und Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Schumacher weckten u. a. die strategischen Stadtziele, mit denen Lemgo arbeitet. Das Ehrenamt wird dort gleichberechtigt mit Themen wie Bildung und Klimaschutz gefördert. „Ehrenamt ist in der DNA unserer Politik verankert. Ich kann nur empfehlen, sich auf so ein kleines kommunales Grundgesetz zu verständigen, damit hat man’s hinterher leichter“, sagte Lemgos Bürgermeister Marcus Baier. „Können wir dazu mal telefonieren?“ fragte Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Schumacher und nutzte die Gelegenheit zur persönlichen Kontaktanbahnung.
Ein Beispiel, das zeigt, wie die gegenseitige Befruchtung im Netzwerk Engagierte Stadt funktioniert. Marion Zosel-Mohr, Prozessmanagerin der Engagierten Stadt Stendal und gerade wiedergewählt als Sprecherin der Engagierten Städte in Deutschland, appellierte an die Verwaltungsspitzen, für das Programm zu werben und die Bedeutung der kooperativen Zusammenarbeit von Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in den Fokus zu rücken.
Die Teilnehmenden vereinbarten, sich im Halbjahresrhythmus in diesem Kreis zu treffen und sich gegenseitig konkrete Projekte vorzustellen.