In eine echte Kampfsportlerin hat sie sich verwandelt, die Schaufensterpuppe, die kürzlich von der Kleinen Markthalle ins Sportmuseum umgezogen ist. Im „Gi“ (Judo-Anzug) von Karsten Vollmann repräsentiert sie dort die Kampfsportart Jiu-Jitsu. „Mit diesem Anzug habe ich alle meine Jiu-Jitsu-Prüfungen absolviert und erfolgreich bestanden“, sagt Vollmann, dem die Kampfsportart so sehr am Herzen liegt, dass sie nahezu seine gesamte Freizeit ausfüllt. Seit 30 Jahren führt er als Vorsitzender den 1. Jiu-Jitsu-Verein Sachsen-Anhalt Stendal 1993 e.V. mit inzwischen 300 Mitgliedern. Ehefrau Steffi Gericke ist heute seine Stellvertreterin und Geschäftsführerin des Vereins.
Die Stendaler Jiu-Jitsuka schufen 1998 bis 2000 in der Lemgoer Straße 38 in Eigenleistung ihr „Jiu-Jitsu Dojo Stendal“, finanziell unterstützt von Stadt und Landkreis Stendal, vom Landes- und Kreissportbund sowie von Unternehmen. 2008 gründeten sie die Deutsche Jiu-Jitsu Akademie e.V. (DJJA e.V.) und die International Jiu-Jitsu Academy e.V. (IJJA e.V.) mit zurzeit Mitgliedern aus 18 Nationen, um nationale und internationale Meisterschaften ausrichten zu können. Auch diese beiden Organisationen werden ehrenamtlich geführt von Karsten Vollmann als Präsident und Steffi Gericke als Vizepräsidentin und Geschäftsführerin.
In wenigen Wochen, vom 24. bis 27. August 2023, sind die Stendaler zum zweiten Mal Gastgeber der IJJA-Weltmeisterschaft im Jiu-Jitsu. Bei der Übergabe seines Anzugs und anderer Materialien an das Sportmuseum betonte Karsten Vollmann, der Schüler eines japanischen Großmeisters ist, die Kraft der Gemeinschaft: „Ein starkes Team von Mitgliedern, Eltern und Freunden steht hinter uns. Nur mit diesen wertvollen Menschen können wir in Stendal solche Events veranstalten.“
Wir freuen uns über das neue Leben unserer ehemaligen Schaufensterpuppe. Sie bereichert nicht nur das Sportmuseum, sondern erzählt auch vom enormen ehrenamtlichen Einsatz von Stendalerinnen und Stendalern für ihren Sport.